Angeln in der Laichzeit

Die Laichzeit ist eine bedeutungsvolle Phase für alle Fische und sie hat einen großen Einfluss auf die gesamte Unterwasserwelt. Der Fortpflanzungsprozess sichert nämlich nicht nur die eigene Population der laichenden Fischarten, sondern auch den Bestand anderer Fische, für die die abgelegten Eier und die Fischbrut zu einer lebensnotwendigen Nahrungsquelle zählen.

Während des Laichens legen die Weibchen ihre Eier in Laichmulden, an Wasserpflanzen, versunkenem Holz oder anderen Hindernissen ab, die anschließend von den Männchen befruchtet werden. Wann die Fische mit ihrem Liebesspiel beginnen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu zählen unter anderem die Wassertemperatur, Vegetation, Lichtverhältnisse und das Nahrungsangebot. 

Verschiedene Fischarten vollziehen den Liebesakt im Flachwasser in den Uferbereichen. Beobachtet Ihr das Wasser ganz genau, so könnt Ihr vielleicht ein Hechtpärchen, Karpfen oder andere Fische beim Liebesspiel beobachten. Allerdings ist es äußerst wichtig, dass Ihr das Laichgeschäft respektiert und den Fischen die nötige Ruhe lasst, damit sie sich vermehren können und die Fischpopulation nachhaltig sichern. Nur so ist es möglich, dass wir auch in Zukunft noch unserem Hobby mit Leidenschaft nachgehen können.

Der Hecht ist von der anstrengenden Laichzeit gezeichnet | Quelle: Ruwen Koring

Der frühreife Wels legte seine Eier vor der eigentlichen Laichzeit ab | Quelle: Ruwen Koring

Neben bestimmten Laichvoraussetzungen in Bezug auf die Umgebung, besitzen die Fische eine sogenannte innere Uhr, wodurch sie sich jedes Jahr ungefähr zur selben Zeit paaren. Der Laich bildet sich bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Laichgeschäft und reift im Bauch des Fisches heran. Sind die Wassertemperatur und andere Bedingungen optimal, so beginnen die Fische mit dem Laichen. 

Für einen Großteil der Fische beginnt die Laichzeit im Frühling, wenn die Temperaturen steigen, die Tage länger werden und eine höhere Lichtintensität herrscht. Nachdem die Brut geschlüpft ist, tummeln sich während der Sommermonate unzählige Kleinfische in riesigen Schwärmen in den Flachwasser- und Uferbereichen. 

Nachfolgend findet Ihr eine Übersicht der Laichzeiten beliebter Angelfische. Diese Phase kann sich über mehrere Monate hinziehen, da von derselben Art nie alle Fische gleichzeitig laichen. Einige Fische sind frühreif, während andere Artgenossen etwas später mit dem Laichgeschäft beginnen. Die Tabelle ist nicht mit den gesetzlichen Schonzeiten zu verwechseln, die sich zur Erholung der Fische über einen längeren Zeitraum, als die eigentliche Laichzeit, erstrecken.

Grundsätzlich ist das Angeln während der Laichzeit nicht verboten. Allerdings gibt es für verschiedene Fischarten eine Schonzeit, in der sie nicht beangelt werden dürfen. Sollte durch Zufall dennoch versehentlich ein geschonter Fisch beißen, so muss er umgehend und waidgerecht in das Wasser zurückgesetzt werden. Die Schonzeiten sind in Deutschland nicht einheitlich und variieren zwischen den einzelnen Bundesländern. Ihr könnt sie im jeweiligen Landesfischereigesetz Eures Bundeslandes nachlesen und findet sie in der Regel auch in dem Erlaubnisschein des jeweiligen Gewässers sowie der dazugehörigen Gewässerordnung. Es gilt sich unbedingt an die Schonzeiten zu halten. Gebt den Fischen für diese kurze Zeit die nötige Ruhe, die sie benötigen, damit der Fischbestand auch in Zukunft gesichert ist.

Aus dem Bundesfischereischein könnt Ihr die gesetzlichen Schonzeiten für Euer Bundesland entnehmen | Quelle: Ruwen Korin

Das Method-Feedern auf Schleie ist während der Laichzeit eine tolle Alternative | Quelle: Ruwen Koring

Bei dieser wunderschönen Schleie wird die Laichzeit der Raubfische zur Nebensache | Quelle: Ruwen Koring

Beim Feedern mit Futterkörben lassen sich während der Laichzeit tolle Friedfische überlisten | Quelle: Ruwen Koring

Die Laichzeit ist gerade für Raubfischangler die wohl härteste Zeit des gesamten Jahres. Angelentzug macht sich breit und das allgemeine Wohlbefinden sinkt auf den Tiefpunkt. Das muss allerdings nicht sein, denn in unseren Gewässern herrscht eine große Artenvielfalt, so dass Ihr stets tolle Fische beangeln könnt. Seid Ihr für etwas Neues aufgeschlossen, so vergeht die Laichzeit Eurer geliebten Raubfische wie im Flug. Vielleicht ist das auch der Startschuss in neue Angelabenteuer für Euch und Ihr verliebt Euch plötzlich in eine bis dato unbekannte Angelart oder bisher unbeangelte Zielfische!  

Bedenkt immer, es laichen nie alle Fische gleichzeitig und es gibt immer tolle Alternativen. In diesem Sinne wünschen wir Euch eine fischreiche Laichzeit und ein dickes Petri Heil!

Versucht es doch mal mit dem Barbenangeln während der Raubfisch Laichzeit! | Quelle: Ruwen Korin