Alles zu Knotenlosverbindern
Knotenlosverbinder, ein tolles Hilfsmittel für Geflechtschnüre
Einst eroberten geflochtene Schnüre den Angelmarkt und der Hype um diese neumodischen Angelschnüre war zum damaligen Zeitpunkt riesig. Jeder Angler wollte sie auf Anhieb fischen. Schließlich fielen sie im Vergleich mit Monoschnüren dünner aus und besaßen dabei höhere Tragkraftwerte.
Mit dieser Weltneuheit traten allerdings auch Probleme auf. Angelknoten, die zuvor in Kombination mit monofilen Schnüren einwandfrei hielten, funktionierten ganz einfach nicht mit den Geflechtschnüren. Einige Angelknoten zogen sich unter leichtem Zug sofort auf, während andere Knoten dafür sorgten, dass sich die dünnen Schnurfasern ineinander einschnitten und es ohne großen Kraftaufwand zum Schnurbruch kam. Was nutzte einem die hohe Tragkraft der Angelschnur, wenn sie diese beim Verbinden mit einem Wirbel größtenteils verlor?
Eine Lösung ließ allerdings nicht lange auf sich warten und der Knotenlosverbinder war der Schlüssel zum Erfolg, um das Knotenproblem zu lösen.
Dank des Knotenlosverbinders hat die Geflechtschnur sicher im Drill gehalten. Quelle: Ruwen Koring
Was ist ein Knotenlosverbinder?
Dieses kleine Zubehörteil wird anstelle eines Angelwirbels an das Ende der Hauptschnur gebunden und dient zum Einhängen von Angelwirbeln, Kunstködern, Fluorocarbon Vorfächern, Stahlvorfächern oder anderen Vorfachmaterialien.
Wie der Name schon vermuten lässt, werden Knotenlosverbinder nicht an die Hauptschnur geknotet, sondern ganz einfach gewickelt. Alleine durch den Reibungswiederstand bei Zug in Kombination mit ihrer Konstruktion halten die Verbinder bombenfest an der Angelschnur. Die Tragkraft der Schnur wird dadurch nicht beeinträchtigt und bleibt vollständig erhalten.
So funktioniert die Montage des Knotenlosverbinders:
Bildquelle: Ruwen Koring
Schritt 1: Bevor Ihr mit dem Binden des Knotenlosverbinders startet, hängt Ihr Euren Wirbel ein. Das geschieht in dem Fall auf der rechten Seite des Verbinders. Anschließend legt Ihr mit Eurer geflochtenen Hauptschnur eine Schnurschlaufe.
Schritt 2: Jetzt legt Ihr diese Schnurschlaufe um den Haken des Knotenlosverbinders.
Schritt 3: Als nächstes wickelt Ihr die doppelt gelegte Schnur in strammen und engen Wicklungen um den Schnurverbinder. In welche Richtung Ihr wickelt ist egal. Damit Ihr eine sichere Verbindung habt, solltet Ihr mindestens zehn Schnurwicklungen legen. Empfehlenswert ist es, die Geflechtschnur bis zur Öse des Schnurverbinders zu wickeln.
Schritt 4: Seid Ihr mit Euren Wicklungen fertig, dann haltet den Knotenlosverbinder fest und zieht mit der anderen Hand an beiden Schnursträngen. Die Angelschnur rutscht jetzt in die Öse des Verbinders und wird dadurch gesichert. Zu guter Letzt könnt Ihr das überstehende Schnurende etwas einkürzen. Schneidet es dabei aber nicht zu kurz ab, damit die Schnur später nicht versehentlich herausrutschen kann.
Vor- & Nachteile beim Angeln mit Knotenlosverbindern
Der Knotenlosverbinder hat das geschafft, was zuvor kein Angelknoten ermöglichte, nämlich dass die Angelschnur an der Verbindung zu 100 % ihrer Tragkraft behält. Während das Binden einiger Angelknoten sehr viel Übung Bedarf und die einzelnen Schritte mit äußerster Sorgfalt ausgeführt werden müssen, besitzt der sogenannte Knotless Connector eine simple Handhabung und ein schnelles Montieren. Selbst mit nassen und kalten Fingern lassen sich Knotenlosverbinder im Handumdrehen befestigen. Schnurschlaufe einhängen, um den Draht wickeln, strammziehen und schon habt Ihr die perfekte Schnurverbindung.
Wo es Vorteile gibt, sind meist auch Nachteile nicht weit. Die Schnurverbinder sind für monofile Schnüre vollkommen ungeeignet. Die Angelschnur ist ganz einfach zu steif, so dass sich die Wicklungen nicht eng anlegen lassen. Des Weiteren kann sich der Verbinder beim Auswerfen überschlagen, wodurch es zu Verwicklungen kommt. Zudem bleiben an seinem Haken beim Spinnfischen regelmäßig Pflanzenreste, Algen und Kraut hängen. Das kann besonders beim Fischen in verkrauteten Gebieten mit vielen Wasserpflanzen zur Nervenprobe werden. Habt Ihr einen Fisch mit dem Unterfangkescher gelandet, so kann sich der Connector schnell in den Maschen des Raubfischkeschers verfangen.
Nachfolgend findet Ihr eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Knotenlosverbindern:
Vorteile |
Nachteile |
+ Tragkraft der Schnur bleibt zu 100 % erhalten |
- nicht für Monoschnur geeignet |
+ ermöglicht ein schnelles Montieren |
- kann zu Verwicklungen führen |
+ einfache Handhabung auch mit nassen & kalten Fingern |
- Pflanzenreste & Kraut bleiben hängen |
- verfängt sich im Keschernetz |
Knotenlosverbinder – Modelle & Einsatzgebiete
Es gibt Knotenlosverbinder in verschiedenen Größen und Tragkräften. Bevor Ihr den Verbinder an die Hauptschnur montiert, könnt Ihr in dessen schwanenhalsförmigen Bogen einen Angelwirbel, Snap, Kunstköder oder das Vorfach einhängen.
Der Blinker ist an einem Knotenlosverbinder samt Snap montiert. Quelle: Ruwen Koring
Zudem sind die Schnurverbinder mit passenden Karabinerwirbeln oder Tönnchenwirbeln erhältlich. Sie sind bereits am Verbinder befestigt, so dass es am Wasser noch schneller geht. Ihr müsst lediglich den Knotenlosverbinder an Eure Hauptschnur montieren, Euer Vorfach einhängen und schon kann der Angelspaß beginnen.
Im Grunde könnt Ihr Knotenlosverbinder bei allen Angelmethoden einsetzen, bei denen auch geflochtene Angelschnüre verwendet werden. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt allerdings beim Spinnfischen auf Zander, Hecht und Barsch. Aber es gibt auch große XXL Verbinder, die auf das Wallerangeln und Meeresangeln abgestimmt sind.
Zum Welsangeln gibt es spezielle XXL Schnurverbinder. Quelle: Ruwen Koring
Fazit
Im Laufe der Zeit haben die geflochtenen Angelschnüre stark an Qualität gewonnen und sie lassen sich mittlerweile mit speziellen Angelknoten sehr gut befestigen. Allerdings stellt ein Knoten stets eine Schwächung der Angelschnur dar. Das ist bei Knotenlosverbindern nicht der Fall und die Tragkraft bleibt zu 100 % erhalten.
Ob Ihr zukünftig ausschließlich oder nur in bestimmten Situationen auf Knotenlosverbinder zurückgreift, bleibt natürlich Euch selbst überlassen. Wägt dazu die Vor- und Nachteile unter Berücksichtigung Eurer Angelmethoden, Zielfische und Einsatzgebiete ab.
Gerade in Situationen, während denen Ihr mit hauchdünnen Geflechtschnüren fischt oder beim Angeln auf kampfstarke Fische, wo ein enormer Druck im Drill entsteht, sind die Schnurverbinder mehr, als nur eine Alternative!