Hornhecht Köder

Eine Anglerweisheit besagt, dass der Hornhecht beißt, wenn der Raps blüht. Hierbei handelt es sich nicht etwa um einen Mythos, sondern es trifft meist zu. Wenn die Rapsfelder in ihrer gelben Pracht erstrahlen, läuft die Hornhechtsaison auf Hochtouren. Zu Tausenden suchen die Silberpfeile die Küstengebiete auf, um dort zu laichen. Dementsprechend könnt Ihr im Mai und im Juni sagenhafte Fänge erzielen. Stückzahlen im hohen zweistelligen Bereich gehören bei perfekten Angelbedingungen zur Tagesordnung. Die Durchschnittsgröße der Hornhechte liegt ungefähr bei 50 cm bis 70 cm, wobei kapitale Exemplare auch die Metermarke knacken können. Der „Marlin des kleinen Mannes“, wie die Hornfische umgangssprachlich auch genannt werden, ist ebenfalls durch seine grünen Gräten bekannt.

Das Hornhecht angeln zieht in der Hochsaison Scharen von Anglern an, die sich an der Ostseeküste tummeln. Mit verschiedenen Angelmethoden und Hornhecht Ködern könnt Ihr die schlanken Meeresfische überlisten.

Im Mai ist Hochsaison zum Hornhecht angeln | Quelle: Ruwen Koring

Inline Blinker sorgen beim Hornhecht angeln für weniger Aussteiger im Drill | Quelle: Ruwen Koring

Meerforellenblinker und Meerforellenwobbler sind die perfekten Hornhecht Köder | Quelle: Ruwen Koring

In großen Schwärmen ziehen die Hornechte an der Küste entlang. Nach dem anstrengenden Liebesspiel fressen sie fast alles, was ihnen vor den Schnabel kommt. Dennoch könnt Ihr mit bestimmten Hornhecht-Ködern eine höhere Bissquote mit gleichzeitig weniger Aussteigern im Drill erzielen.

Zum Spinnfischen empfehlen sich schlanke Meerforellenblinker oder Meerforellenwobbler, die Ihr problemlos als Hornhechtblinker oder Hornhechtwobbler einsetzen könnt. Hier kann es allerdings zu vielen Fehlbissen kommen, da der Drilling meist in dem kleinen Maul oder dem schmalen Schnabel der Hornhechte nicht greift. Dementsprechend empfiehl es sich, den Drillingshaken gegen einen Einzelhaken auszutauschen. Zudem könnt Ihr komplett auf einen Haken verzichten und spezielle Hornhechtfäden am Köder montieren. Diese Wollfäden verfangen sich in den Zähnen am Schnabel der Hornfische und die Fehlbissquote sinkt rasant. Allerdings besteht beim Hornhecht angeln mit Kunstködern stets eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Meerforelle beißt. Diese würde an den Wollfäden nicht hängen bleiben. Somit müsst Ihr selbst abwägen, was bei Eurer Angelei Priorität besitzt. Möchtet Ihr die Chance auf eine kampfstarke Meerforelle wahren, so solltet Ihr entweder mit einem Einzelhaken oder einem kleinen Drilling fischen. Neben herkömmlichen Meerforellenblinkern empfehlen sich auch Inline Blinker und Durchlaufwobbler, bei denen der Köder auf der Schnur frei beweglich ist und sich der Hornhecht im Drill am Haken nicht aushebeln kann. Die Köderführung ist recht simpel und Ihr müsst den Köder nach dem Auswerfen ganz einfach nur einholen.

Einzelhaken an Hornhecht Ködern sorgen für weniger Fehlbisse | Quelle: Ruwen Korin

Bevorzugt Ihr das Hornhecht angeln mit Naturködern, so könnt Ihr auf eine Hornhecht-Montage mit einer Wasserkugel oder einem Sbirolino zurückgreifen. Schmale Heringsfetzen mit einer Länge von 3 cm bis 4 cm sind hierbei wohl die fängigsten Hornhecht Köder. Sollten Euch die Heringe während des Angelns ausgehen, so könnt Ihr Euch auch aus einem Hornhecht kleine Fischfetzen schneiden und diese am Angelhaken montieren. Seeringelwürmer lassen sich ebenfalls erfolgreich einsetzen. Diese zieht Ihr nur zur Hälfte auf den Haken, während sich die andere Hälfte des Wurms im Wasser frei bewegen kann.

Die Hornhechte lassen sich nahezu an der gesamten Ostseeküste fangen. Strände und Molen gehören zu den besten Hotspots zum Hornhecht angeln. Den Fischen knurrt der Magen nach dem Laichen, so dass sie sich besonders in Ufernähe und im Flachwasser auf Nahrungssuche begeben. Dort jagen sie kleine Heringe, Garnelen und andere Lebewesen, die sie zu Hauf in den Uferregionen finden. Hierbei benötigt Ihr kein tiefes Wasser und keine großen Wurfweiten. Die Hornfische ziehen nämlich oftmals in sehr flachen Bereichen mit nur knietiefem Wasser in unmittelbarer Ufernähe umher. In Kombination mit Sandboden, Seegraswiesen und vereinzelten Felsen habt Ihr die perfekte Mischung, um die Silberpfeile an den Haken zu bekommen.

Sandboden, Seegras und Felsen – Der perfekte Hotspot zum Hornhecht angeln | Quelle: Ruwen Koring

Strahlender Sonnenschein und Windstille ist das perfekte Wetter zum Angeln auf Hornhecht | Quelle: Ruwen Koring

Jeder von Euch kennt sicherlich die sogenannten „Schönwetterangler“, die nur bei sonnigen und warmen Wetter am Wasser zu finden sind. Sobald sich der Himmel mit Wolken bedeckt und ein paar Regentropfen herabrieseln, sind sie verschwunden. Ähnlich verhält es sich mit den Hornhechten, denn sie sind typische „Schönwetterfische“. Ideale Wetterverhältnisse habt Ihr dementsprechend bei strahlendem Sonnenschein und wenig Wind. Hierbei verraten sich die Räuber meist an der Wasseroberfläche. Oftmals sind es kleine Wasserverwirbelungen an der Oberfläche, die auf einen Hornhechtschwarm hindeuten. Beobachtet Ihr diesen Bereich genauer, so nehmt Ihr immer wieder Hornfische wahr, die kurzzeitig mit ihrem Körper zum Vorschein kommen. Manchmal springen vereinzelte Fische auch mit ihrer gesamten Länge aus dem Wasser. Werft Ihr Euren Hornhecht Köder in einen solchen Schwarm, so werdet Ihr einen Biss nach dem anderen bekommen.   

Macht sich eine Wolkendecke am Himmel breit und Wind kommt auf, so sinkt auch die Bissquote rapide. Dennoch könnt Ihr nach wie vor vereinzelte Hornis verführen und zum Landgang überreden. Setzt schließlich die Dämmerung ein und es wird dunkel, so legen auch die Hornhechte eine Pause ein, ehe es am nächsten Tag mit der wilden Beißzeit weiter geht.

Mit den richtigen Hornhecht Ködern lassen sich im Mai viele Fische überlisten | Quelle: Ruwen Koring