Hechtangeln vor der Schonzeit

Mit den ersten Sonnenstrahlen und steigenden Temperaturen kommen bei den Hechten die Frühlingsgefühle auf. Die Laichzeit kann je nach Wassertemperaturen, Wetterverhältnissen und Gewässerstrukturen bereits Ende Februar beginnen und sich bis Anfang Mai hinziehen. Gab es einen sehr kalten und langen Winter, so schiebt sich in der Regel auch das Laichgeschäft nach hinten. Warme Wintermonate begünstigen hingegen einen früheren Start in die Paarungszeit. Ist die Wassertemperatur auf ungefähr 5 bis 6 Grad gestiegen, so fängt der Hecht allmählich mit dem Laichen an.

Während dieser Zeit herrscht für den Hecht Schonzeit, in der er nicht beangelt werden darf. Die Schonzeit dient zum Schutz sowie zur Erhaltung des Hechtbestandes und bietet den Fischen zudem eine Ruhephase. Während der Laichzeit sind die Hechte besonders stressanfällig und äußerst empfindlich.

Vor der Schonzeit versammeln sich die Hechte im Frühjahr in den Uferbereichen für das anstehende Liebesspiel. Jetzt schlagen sich die Räuber nochmal den Bauch voll, damit sie genügend Energiereserven für die anstrengende Laichzeit besitzen.

Dieser kapitale Hecht nahm den Köder vor der Schonzeit | Quelle: Ruwen Koring

Das Hechtangeln vor der Schonzeit ist gerade für Uferangler eine sehr gute Phase, um echte Ausnahmefische zu überlisten. Die Großhechte halten sich das restliche Jahr häufig im Freiwasser auf und sind beim Angeln vom Ufer schlichtweg unerreichbar.

Die Hechte suchen jetzt flache Gewässerbereiche auf. Die Hotspots liegen in Tiefen von ungefähr 1 bis 3 Metern. Des Weiteren bevorzugen die Räuber Plätze, an denen der Laich bzw. die Eier möglichst haften bleiben. Daher solltet Ihr nach Flachbereichen Ausschau halten, die bereits Wasserpflanzen, Schilf, Kraut oder versunkenes Gehölz aufweisen.

Dieser Spot bietet optimale Bedingungen für die Laichzeit der Hechte | Quelle: Ruwen Koring

Versunkenes Holz mit Vegetation, ein Hotspots zum Hechtangeln vor der Schonzeit | Quelle: Ruwen Koring

Diese Stellen gilt es ausgiebig zu beangeln. Zudem solltet Ihr Euren Köder immer recht ufernah führen. Gerade die Würfe nach rechts und links dicht an das eigene Ufer sind sehr erfolgversprechend, da Ihr Euren Köder beim Einholen fast parallel zum Ufer präsentiert. Dabei sucht Ihr stets einen größeren Bereich an den ganz heißen Hotspots nach den Hechten ab. Oftmals halten sich die Räuber nämlich nicht mal einen Meter vom Ufer entfernt auf, sodass die Bisse teilweise unmittelbar unter der Rutenspitze erfolgen.

Habt Ihr einen Bereich gefunden, der dem Hecht optimale Laichbedingungen bietet, so solltet Ihr den Spot nicht gleich wechseln, sobald Ihr einen Hecht gefangen habt. Die Chancen sind groß, dass Ihr jetzt mehrere Fische auf die Schuppen legt. Daher solltet Ihr die Hotspots immer über einen längeren Zeitraum befischen, da jederzeit weitere Hechte eintreffen können.

Die Schonzeit für Hecht im Überblick

Die Hecht Schonzeit ist in Deutschland nicht einheitlich und variiert zwischen den einzelnen Bundesländern. Ihr könnt sie im jeweiligen Landesfischereigesetz Eures Bundeslandes nachlesen und findet sie zudem meist in dem Erlaubnisschein des jeweiligen Gewässers oder der dazugehörigen Gewässerordnung.

Es kommt häufig vor, dass ein Angelverein die Schonzeit für Hecht über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus ausdehnt. Daher solltet Ihr Euch stets vor dem Hechtangeln über die Schonzeit an dem jeweiligen Gewässer erkundigen. 

Hier findet Ihr eine Übersicht der gesetzlichen Hecht Schonzeiten in Eurem Bundesland. Diese Angaben sind ohne Gewähr und können von den einzelnen Regionen jederzeit angepasst werden.

Vor der Hecht Schonzeit sind jederzeit Ausnahmefische möglich! | Quelle: Ruwen Koring