Die Angelschnur ist wohl die wichtigste und gleichsam anfälligste Verbindung zwischen Fisch und Angler. Ist doch dieser „seidene Faden“ maßgeblich mitverantwortlich für den Fangerfolg am Gewässer. Ob monofile, geflochtene, nanofile, Fluorocarbon oder doch lieber der Griff zur Fliegenschnur? Beim Kauf von Angelschnüren haben Sie die Qual der Wahl in einem schier unüberblickbaren Sortiment. Sie suchen die passende Angelschnur für Ihren gewünschten Zielfisch? Wir entknoten für Sie das Wirrwarr an unzähligen Angelschnüren und helfen Ihnen, damit letztendlich die richtige Schnur auf Ihrer Angelrolle landet!
Monofile Angelschnur – Bitte dehnen!
Die Monofile ist die am häufigsten verbreitete Angelschnur auf dem Markt. Wie es der Name verrät, setzt sich die Schnur aus nur einer einzigen Faser zusammen, welche zumeist aus Nylon besteht. Die erste Mono-Schnur wurde vom Hersteller DuPont im Jahr 1939 vorgestellt und dieser Schnurtyp ist seither stetig verbessert worden. Das Alleinstellungsmerkmal der monofilen Schnur ist die Dehnbarkeit, die je nach Materialzusammensetzung von geringer zu hoher Dehnung reicht. Gerade für Fische mit weichem Maul, wie dem Karpfen, ist eine gewisse Dehnung beim Angeln von Vorteil.
Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile, sowie die empfohlenen Schnurstärken ausgewählter Zielfische kompakt zusammengetragen:
Vorteile |
Nachteile |
Zielfisch und Durchmesser in mm |
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Geflochtene Angelschnur – Dehnung unerwünscht!
Geflochtene Angelschnüre, auch polyfile Angelschnüre genannt, zählen zu den ältesten Angelsehnen, die ursprünglich aus natürlichen Materialfasern, wie Baumwolle und Leinen hergestellt wurden. Heute bestehen geflochtene Schnüre aus Kunstfasermaterialien, wie Dacron, Spectra oder Micro-Dyneema. Die zu einem Geflechtszopf zusammengebundenen Einzelschnüre zeichnen sich durch eine hohe Reißfestigkeit aus.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Fasern die geflochtene Schnur besitzt, desto glatter ist sie. Die Palette an geflochtenen Schnüren reicht von zusammengeflochtenen Faserbünden, die aus 4 bis 12 Einzelfasern bestehen.
Im Vergleich zur monofilen Schnur, bietet die geflochtene Schnur vor allem eine größere Reißfestigkeit bei einem im Vergleich geringerem Schnurdurchmesser. Dadurch bemerken Sie bei geführten Ködern einen besseren Köderkontakt. Gerade Bisse auf große Entfernung sind so deutlich direkter.
Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile, sowie die empfohlenen Schnurstärken ausgewählter Zielfische aufgelistet:
Vorteile |
Nachteile |
Zielfisch und Durchmesser in mm |
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Angelschnur aus Fluorocarbon – Stark und unsichtbar!
Fluorocarbon ist eine besonders interessante Alternative zu den vorangegangenen Schnurvarianten, da es ähnlich aussieht wie eine monofile Schnur, allerdings einige Vorteile bereithält. Schnüre aus Fluorocarbon sind äußerst abriebfest und widerstehen selbst scharfen Zähnen von Raubfischen wie Hecht, Zander und Barsch. Ob als Vorfach oder als komplette Hauptschnur, Fluorocarbonschnüre sind eine echte Alternative.
Ein weiterer Vorteil ist der dem Wasser ähnliche Lichtbrechungsfaktor, der die Schnur für die Fische unter Wasser fast unsichtbar macht.
In der Übersicht erfahren Sie alles Wissenswerte zu den Vor- und Nachteilen:
Vorteile |
Nachteile |
Zielfisch und Durchmesser in mm |
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Nanofile Angelschnur – Das Beste aus monofil und geflochten
Die Firma Berkley hat 2011 eine komplett neue Art der Angelschnur auf den Markt gebracht, welche die positiven Eigenschaften der monofilen Schnur und der geflochtenen Schnur miteinander vereint. Die Schnur besteht aus hunderten nanofeinen Dyneema-Fasern, die zu einem Schnurbündel zusammengeführt werden.
Im Folgenden die Vor- und Nachteile der nanofilen Schnur in der Übersicht:
Vorteile |
Nachteile |
Zielfisch und Durchmesser in mm |
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Fliegenschnur – Schwimmend oder sinkend?
Beim Fliegenfischen unterscheiden wir zwischen zwei unterschiedlichen Schnurarten: Floating (schwimmend) und Sinking (sinkend). Diese werden in den folgenden AFTMA- Klassen (Association of Fishing Tackle Manufacturers of America) von 1 bis 15 unterteilt:
- Schnurklasse 1 bis 4 – für kleine Fliegen, geringer Wurfweite
- Schnurklasse 6 bis 6 – für mittelgroße Fliegen und Fische, die Allroundklasse
- Schnurklasse 7 bis 9 – für große Fliegen und Angeln auf Lachs- und Meeresforelle
- Schnurklasse 10 bis 15 – für größere Fliegen und Fische vor allem im Salzwasser
Fliegenschnüre werden bezogen auf ihre Eigenschaften in folgende Schnurtypen unterteilt:
Schnurtyp |
Eigenschaften |
Shooting Taper |
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Double Taper |
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Level Taper |
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Triangel Taper |
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Weight Forward |
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Fazit
Die passende Angelschnur zu finden ist im Anblick der schier unbegrenzten Auswahl gar nicht so einfach. Letztendlich bieten die unterschiedlichen Schnurarten je nach Zielfisch und Gewässereigenschaften unterschiedliche Vor- und Nachteile. Schlussendlich entscheidet auch ein wenig Ihr persönlicher Geschmack sowie Ihre Vorlieben beim Angeln, welche Angelschnur Sie sich auf Ihre Angelrolle ziehen.