Der Angelköder ist wohl eines der wichtigsten Puzzleteile für einen erfolgreichen Angeltag am Gewässer. Denn ohne einen geeigneten Köder fahren Sie mit einem trockenen Kescher und ohne obligatorisches Fangfoto wieder nach Hause. Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag, welcher Fisch am besten auf welchen Köder beißt und wie Sie nie wieder mit leeren Händen den Heimweg antreten müssen!
Angelköder – Die Qual der Wahl
Sie haben eine hochwertige Angelausrüstung und einen langen Atem am Gewässer und fangen trotzdem seit Tagen nichts? Dann sollten den Grund nicht auf die Temperaturen oder das Angelgewässer schieben, sondern beim allesentscheidenden Fangerfolgsfaktor anfangen: dem Köder! Bei einigen Fischarten haben sich über die Erfahrungen der letzten Jahrhunderte klassische Angelköder herausgebildet, die einfach zum Zielfisch passen, wie das Wasser zu den Flossenträgern. Was für die Karpfenangler die Boilies sind, für das Angeln auf Zander der Zocker, für das Renkenangeln die Hegene, so ist die Kirsche das Mittel der Wahl, um Döbel und Rapfen nachzustellen. Jeder Zielfisch besitzt so einen Köder, der am besten zu diesem passt, jedoch keinen Erfolg garantiert.
Grundsätzlich werden zwei Gruppen von Angelködern unterschieden: Kunstköder und Naturköder.
Der Kunstköder
Kunstköder verwenden Sie vorrangig bei der Jagd auf Raubfische, wie Hecht, Zander, Barsch, Wels und Forelle. Allerdings gibt es auch zunehmend Kunstköder, die zum Friedfischangeln, z.B. auf Karpfen, Schleien oder Rotfedern eingesetzt werden. Diese Imitate ahmen Maiskörner oder Würmer aus Kunststoff nach.
Diese gängigen Kunstköder werden beim Raubfischangeln eingesetzt
- Blinker
- Gummifische
- Wobbler
- Spinner
- Drop Shot Köder
- Pilker
- Zocker
- Jerkbaits
- Power-Baits
- Streamer
- Hegenen
- Fliegen
Der Naturköder
Naturköder entstammen, wie es der Name sagt, aus einem natürlichen Ursprung und werden sowohl beim Angeln auf Raubfische, sowie zum Angeln auf Friedfische eingesetzt.
Diese Angelköder lassen sich nochmal in Köder aus pflanzlichem und tierischem Ursprung unterschieden.
Pflanzliche Naturköder, auf die Friedfische abfahren:
- Brot/ Teig
- Boilies
- Mais
- Bohnen
- Tigernüsse
- Hanf
- Kartoffeln
- Kirschen
- Käse
Tierische Naturköder für die Jagd auf Friedfische:
- Bienenmaden
- Zuckmückenlarven
- Regenwürmer
- Rotwürmer
- Mistwürmer
- Tauwürmer
- Heuschrecken
- Schnecken
Viele Naturköder eignen sich aber auch hervorragend, um Raubfische, wie Hechte, Welse und Barsche vom finalen Biss zu überzeugen.
Eine Liste an fängigen Naturködern für Raubfische:
- Köderfische
- Regenwürmer
- Rotwürmer
- Mistwürmer
- Tauwürmer
- Heuschrecken
- Schnecken
- Bienenmaden
Aus unserer Übersicht aus gängigen Naturködern und Kunstködern können Sie den richtigen Angelköder für Ihren Zielfisch, sowie die zielführende Angelmethode auswählen.
Zielfisch |
Naturköder |
Kunstköder |
Angelmethode |
Aal |
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Aland |
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Äsche |
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Bachforelle |
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Bachsaibling |
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Barbe |
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Barsch |
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Brassen |
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Dorsch |
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Döbel |
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Giebel |
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Graskarpfen |
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Gründling |
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Güster |
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Hecht |
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Hering |
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Huchen |
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Karausche |
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Karpfen |
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Kaulbarsch |
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Lachs |
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Meeresforelle |
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Nase |
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Quappe |
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Rapfen |
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Regenbogenforelle |
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Rotauge |
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Rotfeder |
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Schleie |
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Seeforelle |
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Seesaibling |
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Silberkarpfen |
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Sprotte |
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Stör |
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Ukelei |
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Wels/ Waller |
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Zander |
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Köderführung & Ködertiefe
Um den Fisch vom finalen Biss zu überzeugen, reicht es nicht den passenden Köder am Haken zu haben, sondern diesen auch richtig in Szene zu setzen. Vor allem bei Kunstködern, wie Gummifischen, Wobblern und der Fliege beim Fliegenfischen, ist eine authentische Köderführung das A und O. Dabei gibt es kein Patentrezept, sondern nur üben, üben, üben! Variieren Sie auch gelegentlich Ihre Führung und tasten Sie sich an die richtige Technik heran. Viele Angler werfen ein paarmal aus und verlieren die Lust, wenn nach dem dritten Auswurf noch kein kapitaler Hecht angebissen hat.
Eignen Sie sich an, Spinner und Blinker mit einer konstanten Geschwindigkeit einzuholen, somit erzeugen Sie eine wirkungsvolle Präsentation.
Bei Kunstködern, wie Wobbler und Gummifisch ist hingegen Abwechslung gefragt. Machen Sie beim Einholen kleine Zwischenstopps und animieren Sie die Fische zum Anbeißen an.
Tipp: Angeln Sie neue Kunstköder erst einmal auf Sich und testen Sie die beste Köderführung aus. Nur so können Sie das Köderverhalten am besten abschätzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für den erfolgreichen Tag am Gewässer ist die Ködertiefe. Je nach Jahreszeit, Gewässergrund und Zielfisch sollten Sie hier Ihre Köderpräsentation anpassen. Beispielsweise ist ein Pop-up Boilie in einer verkrauteten Umgebung deutlich besser von Karpfen zu sehen, oder an warmen Angeltagen die Präsentation des Köders an der Oberfläche in Form von Schwimmbrot, sinnvoll.
Köderfarbe & Köderzusätze
Eines vorab, Fische haben die Fähigkeit unterschiedliche Farben zu erkennen, nehmen aber ein anderes Farbspektrum wahr als wir Menschen. Viele spektakulär wirkende Köder sind unter der Wasseroberfläche und in einer gewissen Tiefe völlig unscheinbar und werden von den Fischen anderes wahrgenommen. Nichtsdestotrotz ist die Sicht unter Wasser ein entscheidender Faktor, wie die Köderfarbe von den Fischen wahrgenommen wird.
Gerade beim Angeln auf Hecht in klaren, offenen Gewässern betrachten die Tiere den Köder akribisch und haben bezüglich der Farbe ihre Präferenzen.
Ein weiterer Faktor ist die natürliche Farbe von Beutefischen, die Sie am besten versuchen mit Ihrem aktiven Köder nachzuahmen. Halten Sie deshalb eine große Auswahl an unterschiedlichen Ködern in Ihrem Angelkoffer vor und variieren Sie diese ab und an.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Sichtweite unter Wasser, desto besser muss die Köderfarbe den Farbton der natürlichen Beutefische treffen.
Sie wollen das Maximum aus Ihrem Köder holen? Dann setzten Sie Ihrem Köder und Ihrem Futter zusätzliche Lockstoffe zu. Die Zusätze lohnen sich sowohl für Friedfisch-, als auch für Raubfischangler. Duftnoten wie Blut, Leber, Knoblauch und süße Varianten locken selbst die vorsichtigsten Fische an den Haken.
Fazit
Die Suche nach dem richtigen Angelköder gleicht an manchen Tagen der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Je nachdem welchen Zielfisch Sie nacheifern, haben Sie die Wahl zwischen Naturködern und Kunstködern. Oftmals macht es auch die Mischung aus Beiden, so werden z.B. Pop-Up Maiskörner mit echten Maiskörnern auf dem Haken kombiniert, um neben dem Köder die richtige Präsentationstiefe zu erreichen. Halten Sie zudem eine Palette an verschieden großen und gefärbten Kunstködern in Ihrem Angelkoffer vor, damit können Sie flexibel auf die unterschiedlichen Herausforderungen am und auf dem Gewässer eingehen. On Top können Sie mit Duftstoffen selbst den vorsichtigsten Flossenträgern an den Haken bekommen. Viel Erfolg beim Fische ködern!