Alles zum Plattfischangeln

Das Plattfischangeln garantiert nicht nur einen fantastischen Angelspaß mit einer hohen Fangfrequenz, sondern die Platten sind zudem sehr schmackhaft und ein echter Gaumenschmaus. Ihr könnt die Flachmänner beispielsweise beim Brandungsangeln vom Strand oder mit leichterem Meerestackle von Molen oder Häfen fangen. Neben dem Plattfischangeln vom Ufer könnt Ihr das Buttangeln natürlich auch optimal vom Boot betreiben. Hierbei sind wahre Massenfänge keine Seltenheit und teilweise lassen sich die Platten im Minutentakt über Bord heben. Zum Bootsangeln auf Plattfisch benötigt Ihr nicht einmal ein großes Angelboot, sondern das Plattfischangeln vom Belly Boot, Angelkajak oder Schlauchboot gehört mittlerweile zur modernen Angelei, die eine echte Suchtgefahr bietet.

Nicht nur die Angelmethoden sind beim Plattfischangeln sehr vielfältig, denn auch die Fische unterscheiden sich in ihren Arten. Zwar fassen die Angler häufig alle Plattfische unter dem Begriff „Butt“ zusammen, aber im Einzelnen können Euch folgende Plattfischarten beim Angeln in der Ostsee an den Haken gehen:

• Flunder
• Kliesche
• Scholle
• Steinbutt
• Glattbutt
• Seezunge

Dieser Plattfisch konnte beim Brandungsangeln überlistet werden | Quelle: Ruwen Koring

Der Wattwurm ist der beste Köder zum Plattfischangeln | Quelle: Ruwen Koring

Natürlich könnt Ihr Eure Plattfisch Montagen ganz einfach mit einem Grundblei auswerfen und auf den Biss warten. Auf diese Art und Weise werdet Ihr sicherlich Eure Fische fangen. Mit etwas Aktivität könnt Ihr die Biss- und Fangquote allerdings ganz schnell steigern, denn die Plattfische sind während der meisten Zeit reine Sichtjäger. Hierzu könnt Ihr Eure Köder immer wieder mit kleinen Pausen über den Grund zupfen. Dabei bewegt sich nicht nur die potenzielle Beute in regelmäßigen Abständen, sondern das Grundblei wirbelt zusätzlich Sand und Sedimente vom Gewässerboden auf. Das macht die Platten rasend, denn sie besitzen ein Höchstmaß an Futterneid und Neugierde. Der aufgewirbelte Boden kann schließlich nicht nur Nahrung, sondern auch einen Artgenossen signalisieren, der sich gerade über das Futter hermacht.   

Ebenfalls könnt Ihr mit dem Köder experimentieren. Manchmal bevorzugen die Fische kleine Happen, während der Köder zu anderen Zeiten ruhig etwas größer ausfallen kann. Dies lässt sich schnell herausfinden, indem Ihr einen oder mehrere Würmer auf Euren Angelhaken aufzieht und so lange experimentiert, bis Ihr letztendlich die bevorzugte Ködergröße herausgefunden habt. Mehrheitlich ist der Wattwurm der beste Plattfischköder, allerdings kann während verschiedener Zeiten auch eine Köder-Kombination der Schlüssel zum Erfolg sein.

Folgende Naturköder gehören zu den erfolgversprechendsten Ködern zum Plattfischangeln:

• Wattwurm
• Seeringelwurm
• Schlanke Fischfetzen (beispielsweise vom Hering)
• Muschelfleisch
• Shrimps oder Garnelen

Je nachdem, welche Angelmethode und Angelart Ihr beim Plattfischangeln bevorzugt, benötigt Ihr das passende Meerestackle, damit Ihr Eure Montagen und Köder verführerisch an erfolgversprechenden Stellen präsentieren könnt.

Angelgerät zum Brandungsangeln

Brandungsruten weisen im Schnitt eine Länge von 4,20 m bis 4,50 m mit Wurfgewichten bis 250 g auf. Die langen Ruten lassen sich beim Wurf sehr gut aufladen und ermöglichen dabei eine gute Hebelwirkung, wodurch sich auch schwere Brandungsbleie auf große Distanzen befördern lassen. Als Angelrolle kommen Brandungs- und Weitwurfrollen zum Einsatz. Dank einer hohen Rollenspule mit einer abgeschrägten Abwurfkante entsteht während des Werfens nur wenig Schnurreibung, wodurch die Brandungsschnur sehr gut von der Rolle gleitet. Die Brandungsrolle könnt Ihr mit einer monofilen Keulenschnüre, dessen Durchmesser sich automatisch verjüngt, bespulen. Benötigt Ihr sehr hohe Wurfweiten, so sind dünne geflochtene Schnüre mit Durchmessern von 0,10 mm bis 0,14 mm unumgänglich.

Das Plattfischangeln vom Angelkajak bietet puren Angelspaß mit dem Light-Tackle | Quelle: Ruwen Koring

Perfekt aufeinander abgestimmtes Tackle zum Brandungsangeln auf Plattfisch | Quelle: Ruwen Koring

Angelgerät zum Plattfischangeln von Molen & Häfen

Beim Plattfischangeln in Hafengebieten und von Molen könnt Ihr natürlich ebenfalls Euer Brandungsgerät einsetzen. Allerdings sind hier meist keine großen Wurfweiten notwendig, sodass sich für diese Angelei auch sehr gut Karpfenruten von 3 lbs bis 3,5 lbs oder Feederruten mit einem Wurfgewicht bis 150 g einsetzen lassen. Eine Stationärrolle in der Größe von 3000 bis 5000 reicht vollkommen aus. Allerdings solltet Ihr darauf achten, dass die Rolle eine salzwasserresistente Konstruktion aufweist und für das Angeln im Meerwasser ausgelegt ist. Als Hauptschnur finden monofile Schnüre zwischen 0,35 mm und 0,45 mm sowie geflochtene Angelschnüre ab 0,14 mm ihre Verwendung.

Angelgerät zum Bootsangeln auf Plattfisch

Das Plattfischangeln vom Boot, Belly Boot oder Kajak mit dem sogenannten Light-Tackle bereitet eine Menge Spaß. Hier reichen kurze Ruten zwischen 1,80 m und 2,40 m mit einem Wurfgewicht von 30 g bis 60 g vollkommen aus. Gepaart mit einer 2500er oder 3000er-Rolle, die mit einer dünnen Geflecht- oder Monoschnur bespult ist, seid Ihr bestens gerüstet. Hiermit könnt Ihr das vertikale Angeln mit einem Buttlöffel oder leichten Grundmontagen perfekt ausüben.

Das Plattfischangeln könnt Ihr an der gesamten deutschen Ostseeküste erfolgreich ausüben. Sie erstreckt sich über die beiden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, wo Ihr zahlreiche Buchten, Landzungen, Halbinseln und Inseln vorfindet. Bekannte Angelplätze liegen hier beispielsweise in der Kieler- und Lübecker Bucht, Schlei- und Travemündung sowie ringsum Fehmarn.

Wunderschöne Sandstrände, lange Molen, Häfen und andere Gebiete sind ein Garant für tolle Plattfischfänge. Ähnlich verhält es sich in Dänemark und Norwegen, die ebenfalls tolle Urlaubsländer zum Meeresangeln auf Plattfische sind. Dort findet Ihr traumhafte Angelreviere vor, die Euch eine Angelei vom Feinsten bieten.   

Die Plattfischbestände sind in den letzten Jahren stark angestiegen und Ihr habt nahezu überall an der Küste gute Erfolgschancen. Allerdings sind Flunder, Scholle und Co. nicht gleichmäßig über den gesamten Gewässergrund verteilt, sondern wie viele andere Grundfische stellen auch die Plattfische besondere Ansprüche an den Untergrund. Daher konzentrieren sie sich auf spezielle Bereiche und Hotspots, während an anderen Stellen gähnende Fischleere herrscht. Sandbänke, Muschelbänke, abfallende Kanten, Mischgründe und andere strukturreiche Gewässerzonen sind immer ein starkes Indiz für gute Fänge.

Möchtet Ihr das Brandungsangeln an Stränden betreiben, so könnt Ihr häufig bereits mit dem bloßen Auge erfolgversprechende Spots aufspüren. Schaut Euch von der Düne aus den Strandabschnitt genauestens an. Durch das klare Wasser erkennt Ihr sehr schnell die hellen Sandbänke mit den Übergängen zu tieferen Gewässerbereichen. Habt Ihr überhaupt keine Anhaltspunkte, so ist das langsame Driften mit einem Angelboot die perfekte Methode, um die Plattfische ausfindig zu machen. Hierbei sucht Ihr am besten mit dem Buttlöffel den Grund ab. Erfolgt ein Biss und der erste Plattfisch kommt an die Wasseroberfläche, so könnt Ihr ankern und den Spot gründlich beangeln.

Die Insel Fehmarn ist prädestiniert zum Plattfischangeln | Quelle: Ruwen Koring

Plattfische sind von Natur aus sehr neugierig und es herrscht untereinander ein großer Futterneid. Daher ist es beim Plattfischangeln ratsam, ein Paternoster zu verwenden. Dieses Plattfischsystem ist mit zwei Seitenarmen und dementsprechend mit zwei separaten Angelhaken ausgestattet. Beißt die erste Platte, so empfiehlt es sich kurz zu warten. Meist dauert es nicht lange und ein Artgenosse schnappt sich schnellstens den zweiten Köder. Dadurch könnt Ihr viele sogenannte Doubletten fangen und regelmäßig gleich zwei Plattfische landen.

Die Buttvorfächer gibt es in unzähligen Ausführungen. Die gesamte Vorfachlänge sowie die Länge der Mundschnüre und die Schnurdurchmesser, die Hakenform und Hakengröße sowie das System an sich können stark variieren. Zudem sind die Seitenarme mit Lockperlen, Auftriebskörpern, Spinnerblättern, Leuchtelementen und weiteren Lockmitteln ausgestattet, mit denen Ihr die Neugierde und die Aufmerksamkeit der Fische schnell auf Eure Köder richten könnt.

Doubletten sind beim Plattfischangeln keine Seltenheit | Quelle: Ruwen Koring

Verschiedene Paternostern & Systeme sollten beim Plattfischangeln immer griffbereit sein | Quelle: Ruwen Koring