Baggersee

Baggerseen sind künstlich angelegte Seen, die durch den Abbau von Kies, Sand, Ton, Lehm, Braunkohle oder Erzen in Tagebauweise entstehen. Nach Ende der gewerblichen Nutzung werden viele Tagebauchlöcher entsprechend der gesetzlich geforderten Renaturierung geflutet und landschaftlich gestaltet. Wenn beim Abbau der Grundwasserhorizont erreicht wurde, entstehen grundwassergespeiste Seen von allein. Im Gegensatz zu natürlichen Seen haben Baggerseen keinen Wasserzu- oder Ablauf. Durch diese Besonderheit bildet sich im See ein abgeschlossener Nährstoffkreislauf, der zum Umkippen des Sees führen kann. Viele Fische werden von Menschen in den See gesetzt, es werden aber auch Fischlaich und kleine Fische durch Vögel, Reptilien und Insekten verteilt. Bei gut renaturierten Baggerseen sind die Fisch-Vielfalt und der Reichtum oft besonders hoch. An den meisten Baggerseen kann geangelt werden, denn da mit jedem Oberflächengewässer ein Fischereirecht entsteht. Außer es ist ausdrücklich, zum Beispiel durch Beschilderung, verboten. An vielen Baggerseen entstehen auch Badestrände und andere Arten von Wassersportnutzung. Hier sollten Angler darauf achten, den Sportlern und Badegästen nicht zu nahe zu kommen.

Durch den ehemaligen Abbau haben die Gewässer sehr unterschiedliche Tiefen und es kann sich eine bunte Flora und Fauna entwickeln. Gerade flache Baggerseen bieten vielen Fischarten eine Heimat. So finden sich am häufigsten Barsche, Rotaugen und Rotfedern in deutschen Baggerseen. Aber auch kapitale Hechte, Welse, Karpfen, Schleie, Zander, Äschen, Regenbogenforellen und Saiblinge leben gerne in Baggerseen.